martes, octubre 10, 2006

Viaje numero 1: Madrid

letzten Donnerstag saß ich zusammen mit 2 belgischen Erasmus-Mädls im Bus, der uns über enge Bergstraßerln (die Spanier nennne diese puertos de la montaña) über Burgos, gut durchgerüttel, aber wohlbehalten, nach Madrid brachte. Nach 5 1/2 Stunden Fahrt wurden wir vom Busbahnhof abgeholt. Iván (der spanische Journalist, den ich Irdning im Juli kennenlernte und der so nett war uns alle 3 zu beherbergen) schickte uns einen Freund, Lucas, der uns zu seiner Wohnung etwas außerhalb vom Zentrum kutschierte, da er selbst noch arbeiten musste. Gegen 22 Uhr verspeisten wir alle gemeinsam bereits die ersten Tapas in der gegenüberliegenden Bar - muy ricísimo! Die Tapaskultur ist etwas, was mir hier in Spanien besonders gefällt - du sitzt mit all deinen Freunden rund um einen Tisch, in der Mitte köstliche unterschiedliche Tapas und du probierst von überall ein bisschen was! Gut angegessen und fit für die fiesta brachen wir Richtung Zentrum auf und blieben bis in den frühen Morgen hinein in einem Club, der sich "El Sol" nennt!

beim Tapas-Essen und im "El Sol" mit Iván (unten rechts) & Freunden



Danach wurde erst mal richtig ausgeschlafen und Lucas (siehe Bild oben - 2. links) bereitete bei Esther (Nachbarin von Iván - siehe Bild oben - 1. links) die köstlichste Paella zu, die ich je gegessen habe (er war zuvor mal Koch!). Danach ging es mit Esther ab ins Zentrum zur Fundación Juan de March, die gerade eine Klimt-Ausstellung beherbergt, ebenso wurden wir Zuhörer eines Eröffnungskonzertes, welches 3 Walzer von Johann Strauss ertönen ließ. In dem Folder zur Ausstellung findet man sogar österreichische Musistück-Bezeichnungen! Eine halbe Stunde vor Mitternacht saßen wir dann alle auf der Couch um - man glaubt es kaum - wieder Tapas zu essen - diesmal gab es eine köstliche Tortilla & mehr! Iván entging wirklich ein kulinarischer Genuss, denn er musste leider bis spät arbeiten und dann noch zu einem Essen mit seinem Chef. Eigentlich wollte er uns am Samstag die Stadt zeigen, aber er war so lange unterwegs, dass er bis Samstag abends nicht in seiner Wohnung erschien - deshalb machten wir uns gegen Mittag alleine auf den Weg in die Metropole um ein bisschen das Zentrum zu erkunden.

(li o: Sophie mit Madrid-Souvenir; re o: Eva und ich; li u: vor einem Brunnen im Paseo del Prado; re u: der so wichtige Stadtplan, ohne den wir uns verirrt hätten)

Ausgerüstet, wie typische Touristen, mit Stadtplan gings an der Nationalbibliothek vorbei an einem tollen Büchermarkt (ich hab mir "El Principito" = "Der kleine Prinz" gekauft) zum Plaza de Cíbeles, der Punkt an dem der "Paseo del Prado" beginnt.

La Biblioteca Nacional


Plaza de Cibeles y Palacio de Comunicaciones


Durch diesen Park sind wir natürlich auch durchgelaufen und an dessen Ende trifft man schließlich das "Centro de Arte Reina Sofia" an, in der es zeitgenössische Kunst zu sehen gibt, aber natürlich auch die berühmten Werke von Picasso, Miró, Dalí.... wie z.B. "Guernica" (dieses Werk von Picasso zählt zu den berühmsten der Malerei des 20. Jhdts. - es entstand unter dem Eindruck der vielen Todesopfer, die die Bombardierung des friedlichen Baskenstädtchens Guernica durch die deutsche Fliegerstaffel am 26. April 1937 gefordert hatte).

La Guernica


Leider blieb uns keine Zeit ins Museum hineinzugehen, denn es gab einfach noch viel mehr zu sehen. Wir verließen diese Ecke von Madrid und machten uns auf den Weg zum Plaza Mayor, der ein großer Innenhof - umgeben von wunderschönen Gebäuden - ist, weiter gings dann zum Palacio Real (sehr beeindruckend! Dieses riesige Bauwerk zählt rund 2000 Zimmer, eine riesige königliche Bibliothek sowie eine königliche Waffenkammer und ist seit 1950, wenn auch nur in Teilbereichen, der Öffentlichkeit zugänglich, ebenso wird der Barockbau bei wichtigen Anlässen von der Regierung und der Königsfamilie genutzt.) und über die Shopping-Straße spazierten wir durch die zu sprühendem Leben erwchte Stadt (abends tummelt sich eine weitaus größere Anzahl von Menschen auf den Straßen als tagsüber) zur Renfe-Station, wo uns der Zug wieder zurück in unser Domizil brachte.

Plaza Mayor


Palacio Real


Metropolis


Dort trafen wir dann schließlich auch Iván an, mit dem wir, nach einem kurzen Zwischenstopp zum Tapas-Essen, auf eine sehr spezielle Fiesta, nur über staubige holprige Feldwege zu erreichen, fuhren. Etwas außerhalb von Madrid gibt es, gut versteckt zwischen Feldern und Bäumen, ein altes verlassenes Kloster, das schon eher einer Ruine gleicht. Dort stieg eine echt abgefahrene Fiesta - like in a Hollywood-Movie! ...der Ort war echt a bissi gruselig, so weit das Auge reicht überall Graffiti und wenig Licht (dafür gab´s einen Feuerspucker!) - als die Sonne dann aufging, saßen wir schon etwas müde im Auto, welches uns mit jeder verstreichenden Minute immer näher Richtung erlösendes Bett brachte.



Tja, dann war leider auch schon Sonntag und wir mussten uns auf den Rückweg machen :-( 3 Tage im Ganzen für Madrid sind einfach vieeeeeeeel zu kurz, denn es gibt so viel zu sehen, das Angebot ist unerschöpflich! Madrid ist wirklich das pulsierende Herz Spaniens - die ganze Stadt lebt und ist auf den Beinen, sie besitzt eine Anziehungskraft, die nicht nur prächtigen Baudenkmälern entspringt. Madrid ist wild und aufregend und man sollte wirklich mindestens eine Woche Aufenthalt einplanen - werde sicher noch einmal hinfahren um mehr in mich von diesem tollen Ambiente aufzusaugen. Ebenso ist die Gastfreundlichkeit der Madrilenen beeindruckend, wildfremde Leute holen dich vom Busbahnhof ab, kochen für dich und gehen mit dir in Ausstellungen - a Wahnsinn! Diese Stadt schläft fast nie und auch wenn ihre Einwohner des öfteren, nach langen Nächten, in zum Bersten vollen Kaffeehäusern oder auf den lärmumtosten Straßen ihren berühmten Seufzer loslassen: "Madrid me mata" (Madrid bringt mich um) - missen wollen sie das Spiel der Gegensätze in dieser wundervollen Stadt nicht, denn "hay de todo" (es gibt alles) in Madrid. Vielleicht werde ich im Sommer sogar einen Monat in dieser Stadt arbeiten. Meiner Bewerbung bei der österr. WK für ein Praktikum in einer Außenhandelsstelle Spaniens wurde nämlich positiv entsprochen *Juhu*.

No hay comentarios: