domingo, octubre 15, 2006

Wohnen

Habe euch bis jetzt noch keinen Überblick über meine Wohnsituation verschafft, deshalb folgt nun ein kurzer:

Also, ich wohne in der

C./ Santa Teresa de Jesus 22/3B
39003 Santander
Cantabria
España

(falls jemand mal Laune verspürt mir über den altmodischen Weg der Post eine Nachricht zu senden...)

Die Lage der Wohnung ist wirklich optimal - 5 Minuten bis zum Nachtleben und 15 Minuten zur Uni (alles zu Fuß). Damit man zur Uni kommt, muß man allerdings erst mal eine Hürde von unzähligen Treppen überwinden (und das bergauf), was vor 8 Uhr früh wirklich Morgensport bedeutet! Ganz Santander ist nämlich eine Stadt auf einem Hügel - also auf der einen Seite rauf, auf der anderen wieder runter, deshalb gibt es hier auch soooo viele Treppen - die machen den Schlossbergtreppen allerhöchste Konkurrenz, habe noch nie zuvor eine Stadt mit so vielen Stufen gesehen...

Ich wohne in einer 3er-WG zusammen mit 2 Spaniern, was wirklich ein Glück ist, denn so lernt man die Sprache viel schneller und besser. Der häufigere Fall ist hier nämlich eine Erasmus-WG, was - zugegebenermaßen - auch total witzig ist, aber sprachlich profitiert man davon nicht so sehr. Mitbewohner Nr. 1 heißt Tomas und ist aus dem Süden Spaniens (aus einem Dorf in Andalucía in der Nähe von Cadíz), manchmal denk ich mir, er spricht chinesisch mit mir, da er einen unglaublich starken Akzent hat, "d" und "s" existieren in seiner Sprache nicht und oft werden auch die Buchstaben am Wortende verschluckt, wenn ich ihn dann mit großen Augen anstarre, bemüht er sich in schönem Castellaño mit mir zu sprechen, bis Februar werde ich dann hoffentlich doch noch mehr verstehen. Mitbewohnerin Nr. 2 aus Salamanca heißt Estefanía und ist gottseidank der Schriftsprache mächtig, sie kann ich wirklich sehr gut verstehen. Beide nehmen hier an der Universität an einem Masterprogramm teil, das sehr aufwändig ist, öfters haben schon die Köpfe über schwierigen Aufgaben geraucht und ist der Ausdruck "es una mierda" gefallen (was so viel heißt wie: "is das a Scheiß!")

Alle beide sind sehr symphatisch und ich hoffe, dass sie eines Tages - auch trotz der vielen Arbeit - abends mal Zeit haben um mit mir auf ein Bier zu gehen. Mit Tomas bin ich dieses Wochenende schon durch die Tapas-Bars gezogen und wir haben köstliche Pinchos (kleine belegte Brote mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten) genossen. Das Wetter ist noch immer traumhaft und so kam ich gestern nochmal in den Genuß eines Sonnenbades am Strand (im Bikini!!!!!!), deshalb habe ich immer noch eine ganz schön gesunde Farbe! Die Nächte werden zwar schon etwas kühler, die Temperaturen sind aber noch immer angenehm warm und von Heizung ist noch keine Rede).

Wenn wir schon mal vom Essen sprechen, hier ein Foto der perfektesten Paella (die hat Lucas in Madrid gekocht) - da läuft einem doch wirklich das Wasser im und zusammen:




Auf dem Foto oberhalb könnt ihr mein Zimmer sehen - ja, ihr seht richtig - die Wandfarbe is zuckerlblau, habe mich aber irgendwie schon daran gewöhnt und es ist gar nicht mehr so schlimm, der geniale Meerblick (es ist mir nicht wirklich gelungen diesen auf einem Foto festzuhalten) kompensiert die Wandfarbe bei weitem. Eine Pinwand und ein paar Poster tragen auch noch zur Gemütlichkeit bei. Ein weiterer Pluspunkt: ich habe eine neue Matratze, auf der er sich ganz gut schläft und der Schrank ist auch groß genug für meine Garderobe (die hier in Spanien schon beträchtlichen Zuwachs erfahren hat). Der Schreibtisch ist dafür eher eine abenteurliche Konstruktion, denn er besteht aus einer nicht fixierten Tischplatte und einer Holzunterkonstruktion, die Tapezierer verwenden (bis jetzt hat diese Konstruktion aber immerhin gehalten!). Alles in allem also gar nicht so schlecht.

Auf dem unteren Foto könnt ihr einen Teil des Wohnzimmers sehen, das kleinere Sofa ist ganz gemütlich, deshalb hat derjenige Glück, der es schafft, als Erster vor den Fernsehnachrichten zu sitzen. Unser alter Fernseher hat sogar um die 9 Kanäle, dafür jedoch keine Fernbedienung, deshalb hat Tomas aus einem alten Besenstiel eine Bedienung zum Umschalten gebastelt, damit man sich nicht immer aufrappeln muss um den Kanal zu wechseln - sehr praktisch!



Die Küche ist noch sehr neu und gut ausgestattet (es gibt sogar einen Milchaufschäumer und einen Pürierstab!), das Einzige, was fehlt, ist ein Geschirrspüler, aber das Abspülen klappt eigentlich ganz gut, zu Dritt ist es ja auch nicht so viel Arbeit. Das Badezimmer ist auch in gutem Zustand und nicht zu klein. Ein wirklicher Pluspunkt ist der Balkon, der zwar sehr schmal ist, auf dem man aber so richtig gut die Abendsonne genießen kann.



Hier noch 2 Fotos von der Facultad de Derecho y de Ciencias Económicas y Empresariales, in der ich von Montag bis Freitag einige Stunden verbringe. Dieses Gebaüde ist das jüngste und daher am modernsten ausgestattete der ganzen Uni und in der Cafeteria gibt es tolle Tortillas.




Obwohl ich mich immer noch wie im Dauerurlaub fühle, sind für die Uni doch schon einige Arbeiten zu machen, im Spezielln für "Dirección financiera" (was ungefähr unserem Finanzwirtschaft in Graz entspricht) und da dieser Kurs 3 mal in der Woche stattfindet, wird sich bis Februar noch einiges ansammeln - fad wird mir also nicht werden! Die Englischkurse sind dafür jedoch ganz "angenehm" (bissi fad) - ihr werdet es kaum glauben, aber das letzte Mal haben wir geübt wie man Nummern ansagt - ja ihr lest richtig, Nummern! Wenn man bedenkt, dass Punkt und Komma vertauscht sind, kann das aber auch schon ganz schön schwierig sein :-)

Bueno... que lo paséis muy bien, hasta luego!

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