lunes, noviembre 27, 2006

Advent, Advent...

obwohl man tagsüber auch nicht nur den leisesten Verdacht schöpft, dass der Advent vor der Tür steht, verwandelt sich Santander abends in ein Lichtermeer! Beim gestrigen abendlichen Spaziergang durch die Innenstadt bin ich schon sehr in Weihnachtsstimmung gekommen - an jedem 2. Baum hängen unzählige Lichterketten und die Straßen sind mit zahlreichen Sternen geschmückt



beim Rathaus sowie am Platz davor wurde mit Dekoration auch nicht gespart



und im Brunnen vor der Kathedrale trifft man sogar Rentiere an





einen "Kastanienmann" gibt es hier auch, der mit seinem Wagen immer an unterschiedlichen Plätzen anzutreffen ist - habe gestern auch eine Tüte von den heißbegehrten Kastanien ergattert - Jung und Alt stellt sich nämlich ganz schön lange für so eine an, aber das Warten hat sich gelohnt - die Kastanien waren riquísimo! Jetzt fehlen also nur noch die Glühweinstandln - die Spanier kennen zwar vino caliente, der wird hier aber leider nicht an öffentlichen Plätzen konsumiert, sondern zu Hause! Aber ohne Schnee, richtige Kälte, Haube, Handschuhe & Co würde das ja alles auch nur halb so viel Spaß machen! Ich freu mich schon sooooooooo auf den Schnee und eine weiße Winterlandschaft!!!! (so wie noch nie zuvor). Bevor ich am 22.12. jedoch in Linz lande, geht´s dieses Wochenende für eine ganze Woche nochmal nach Portugal *juhu*

Vielleicht trinkt ja der eine oder andere mal einen Schluck Glühwein für mich mit!

viernes, noviembre 10, 2006

Ein Strandtag im November...

dank des Wetters, das hier zur Zeit verrückt spielt (weil im November noch sommerlich-herbstliche Temperaturen um die 20 Grad herrschen und das selbst für Santander sehr ungewöhnlich ist) konnten wir noch ganz relaxed den Nachmittag am Strand genießen und den Sonnenuntergang beobachten.








...und eine 70er Jahre fiesta

martes, noviembre 07, 2006

Kurztrip...

...nach Liebana

am Samstag erkundeten wir das Monasterio de Santo Toribio in Liebana - ein Kloster, das bereits im 6. oder 7. Jahrhundert gegründet wurde und das "Lignum Crucis" (ein Holzstück, das vom Kreuz Christi stammen soll) beherbergt. Um dieses sehen zu dürfen stellten wir uns auch brav in einer Schlange an und dieses Jahr wurde auch die Puerta del Perdón (Pforte der Vergebung) geöffnet, deren Durchschreiten - so sagt man - von allen begangenen Sünden reinigt. Diese Pforte wird nämlich nur geöffnet, wenn in Cantabria ein "Año Santo" ("Heiliges Jahr") gefeiert wird und das ist nur dann der Fall, wenn der Geburtstag des Heiligen Toribio, der 16. April, auf einen Sonntag fällt, was für das Jahr 2006 zutrifft. Welch Glück - ich bin nun also sündenfrei und laufe mit einem kleinen Heiligenschein durch die Gegend :-)

Auf den Fotos ist links und rechts oben das Kloster abgebildet, welches ich mir viel größer vorgestellt habe, das Foto in der Mitte oben gibt einen Blick auf eine kleine Kapelle frei, die durch einen Waldweg zu erreichen ist (dorthin zogen sich früher die Mönche zum Beten zurück), von dort aus hat man auch einen tollen Blick auf Potes - ein naheliegendes Dorf, über das man Liebana erreicht (siehe Bild in der Mitte). Ein bisschen spektakulär, aber beeindruckend war auch die Anfahrt über die enge Schlucht von Hermida ("Desfiladero de la Hermida"), ein enges Fahrstraßerl mit unzähligen Kurven und steil aufragenden Felsbrocken.



...und zu den Picos de Europa

fährt man von Potes aus noch ein Stückchen weiter Richtung kantabrische Grenze so erreicht man schließlich Fuente Dé, dieses kleine Dörflein bildet den Abschluss des Tals und verfügt über eine Seilbahn (Teleférico - ohne Stützen!!!!!), die einen hinauf zu dem zentralen Massiv der Picos de Europa befördert. Da es leider ein bisschen bewölkt war, konnten wir nicht 100% der Aussicht genießen, aber dennoch entdeckten wir bei einem Spaziergang eine Mini-Höhle und ein paar Meter vor uns sprang ein Steinbock (oder eine Gams?????) über den Weg - dieses Tier war so schnell, dass schwer festzustellen war, um welches Geschöpf es sich nun wirklich handelte. Von der Ferne erhaschten wir aber trotzdem noch ein etwas vernebeltes Foto!


Die Picos liegen im Grenzbereich der autonomen Gemeinschaften León, Kantabrien und Asturien und nehmen ein Gebiet von ca. 40 km Länge und 20 km Breite ein. Sie bestehen aus 3 Massiven und der höchste Punkt der Cordillera Cantabrica beträgt 2.648 Meter. Ein Land toller Gegensätze also, wenn man bedenkt, dass die Picos nicht weit vom Meer entfernt sind! Bei schöner Wetterlage soll man sie sogar von Santander aus sehen können!

Bei so viel Gebirge rings um mich herum habe ich sogar ein paar Heimatgefühle entwickelt - freue mich schon sehr auf eine weiße winterliche Berglandschaft, wenn ich im Dezember heimkomme!

miércoles, noviembre 01, 2006

Buenas noches!

In den nachfolgenden Zeilen werde ich euch einen kurzen Wochenend-Rückblick verschaffen – war natürlich wieder einmal ein Wochenende zum Feiern, unter anderem weil meine Mitbewohnerin am Freitag ihren 23. Geburtstag feierte…

Freitag: habe den Abend mit 10 Spaniern und einer Erasmus Studentin aus Belgien verbracht, Estefania hat Cous Cous gekocht, andere haben Tortilla, Empanadas und Schokoladekuchen gebracht. Ich habe auch einen Kuchen gebacken, der ist jedoch etwas dürftig ausgefallen, da unser Ofen echt abenteuerlich ist – die Temperatur lässt sich nämlich nicht regulieren und wenn man nur einmal 5 Minuten weg ist, verbrennt er die ganze Kuchen-Oberfläche!!!! Wenn 10 Spanier auf einmal reden, ist es fast unmöglich dem Gesprächsverlauf zu folgen – irgendwann „klinkt“ man sich dann auch ein bisschen „aus“ – v.a. wenn sie dann beginnen Witze zu erzählen :-)



Glücklich mit Tortilla & Co. angegessen folgte die Versorgung eines jeden Gastes mit Mojito (man nehme einen großen Topf, leere Rum und Zitronenlimo (Mineralwasser + Zitronensaft ist auch möglich) hinein, nicht vergessen reichlich hierbas buenas (Minze) hinzuzufügen und dies dann eine Weile stehen lassen, Glasränder mit Zitronensaft und braunem Zucker versehen (siehe Bild) und schon kann´s losgehen) – eigens von Tomas zubereitet – war sehr sehr lecker!


Um 2 Uhr nachts wollten wir uns dann auch Richtung Plaza aufmachen, aber wenn Spanier „vamos“ sagen, dann meinen sie damit nicht „wir gehen jetzt gleich“ sondern sie brauchen erst mal mindestens eine dreiviertel Stunde bis auch wirklich jeder abmarschbereit ist – die haben einfach wirklich keinen Stress! Auch wenn man einen Treffpunkt für eine gewisse Uhrzeit fixiert, schickt es sich mindestens eine viertel Stunde später zu erscheinen – das kann einem Nicht-Spanier manchmal schon ganz schön auf die Nerven gehen, weil man immer eine Weile mit Warten verbringen muss. Wir Mitteleuropäer sind an so viel Gemütlichkeit einfach nicht gewöhnt!

Samstag: nach nur weniger als 5 Stunden Schlaf und einem Wohnungsputz machten wir uns auf zum Hafen um mit dem Boot nach Somo ( Küstendorf, das gegenüber von der Stadt Santander liegt, mit einem Strand, der sich weit in die Bucht von Santander zieht) zu fahren und dort am Strand zu picknicken. Wirklich unglaublich Ende Oktober noch am Strand Siesta abzuhalten, zwar mit Pullover, aber immerhin! Die ganz Mutigen haben sogar ein Bad im Atlantik genommen *brrrrrr* - abends veranstalteten wir dann einen Streifzug durch die Pincho-Bars und verweilten letztendlich am Plaza bei cañas (offenes Bier im Glas).



Sonntag: das Rathaus von Santander hat sich ein tolles Service für seine Einwohner und auch Touristen ausgedacht – man kann nämlich für 4 Stunden Fahrräder ausborgen und mit diesen dann die Stadt erkunden. Also haben wir beschlossen uns solche Fahrräder zu schnappen und mit diesen zum „Faro de Cabo Mayor“ (ein Leuchtturm auf einer beachtlichen Anhöhe, der durch seine privilegierte Lage große Bedeutung für die Stadt hatte) hinaufzustrampeln. Den Großteil der Strecke fuhren wir am Strand entlang und somit konnten wir den tollen Blick aufs Meer genießen – da der Wind sehr stark wehte und etwas Nebel über der Stadt hing, war es auch schon richtig herbstlich! Nach ein paar wirklich steilen Hügeln am Leuchtturm angekommen, mussten wir leider feststellen, dass das Museum, welches dieser beherbergt, am Nachmittag geschlossen ist. Deshalb haben wir „nur“ die wirklich fantastische Aussicht genossen und später noch einen kurzen Abstecher in den darunter liegenden Park (Parque de Mataleñas) und die Peninsula de la Magdalena gemacht, bevor wir uns mit unseren blitzblauen „bicis“ wieder auf den Rückweg machten.

Ausblicke von der Leuchtturm-Plattform aus



Am Montag kehrte dann wieder der Uni – „Alltag“ ein – hatten die erste praktische Übung in Dirección Financiera und Dienstag absolvierte ich erfolgreich den ersten kleinen Test des selbigen Kurses (es gibt Vokabeln, die man nicht im Wörterbuch findet!). Und nun muss ich wieder einmal über´s Essen berichten: haben in einem sehr feinen Restaurant diniert, wir bestellten verschiedenste Vorspeiseplatten, von denen jeder ein bisschen kostete, die Wahl des Hauptgerichts fiel auf Filet gefüllt mit Frischkäse und Früchten (eine tolle Kombination) und das Dessert bestand aus einem köstlichen Schokoladesouffle mit Mangoeis - *mhhhh* und weil das Essen hier so gut ist und die Spanier wirklich viele Mahlzeiten am Tag einnehmen und ich diese Gewohnheit auch übernommen habe, könnt ihr euch vorstellen, dass ich etwas zugelegt habe – die Jeans werden immer enger!!! Deshalb habe ich heute entschlossen etwas Sport zu machen und hab einen Sportclub, der ein Schwimmbecken beherbergt, ganz in der Nähe meiner Wohnung entdeckt – bin also heute schon brav eine Stunde geschwommen! Anschließend bin ich in die Iglesia de los Carmelitas (eine Kirche ganz in der Nähe) gegangen um ein Kerzerl anzuzünden, genau in diesem Moment hat eine Messe begonnen, der ich dann auch beigewohnt habe – meine erste spanische Messe also! Bin ganz gut mitgekommen, da der Ablauf genau haargleich wie bei uns ist, von der Predigt hab ich jedoch nur ein paar wenige Sätze verstanden – aber „Wort Gottes“ heißt z.B. „palabra de Dios“ und der „Leib Christi“ „Cuerpo de Cristo“.

Wünsche euch allen einen schönen Feiertag (Allerheiligen heißt auf Spanisch übrigens Festividad de Todos los Santos).